Mit dem Globetrotter nach Schottland

Womo sprang nicht an bei einem Probeversuch. Batterie entladen. Letztlich mit ACE-Starthilfe um 20 Uhr startklar. Fahrt bis in den Goldenen Westen.

Fahrt bei zeitweise heftigem Regen immer weiter westwärts bis zum Amsterdam City Camp in Amsterdam-Noord. Hippe Gegend, Experimentierfeld für Künstler und Architekten. Spazieren durchs Viertel mit NDSM-Werft zum Pannenkoekenboot. Spontane 75-Minuten-Rundfahrt durch den Hafen mit Pfannkuchen satt. Abendbier im Noorderlicht.

Nachts viel Regen, morgens sehr unbeständig. Nachts hat es durch den Ventilator etwas reingeregnet. Zu Fuß mit der IJ-Fähre Richtung Stadt. Bummel entlang der Prinsengracht zum Rijksmuseum mit Rembrandts Nachtwache und allem. Nach Indonesischer Reistafel zum Bahnhof geschlendert und mit der Fähre zurück. Mit Fahrrädern noch zum Baumarkt, Panzertape kaufen und Dachluke abgedichtet.

Fahrt nach IJmuiden, einkaufen und aufs Schiff. Innenkabine mit Etagenbetten, propper, dänisch. Nach Plan 17:30 abgelegt, ruhige See. Schönen Schottland-Straßenatlas gekauft.

Pünktlich angelegt. 1 Stunde Einreiseprozedur. Am Hadrianswall entlang bis zur römischen Fort Vercovicium. Am Hermitage Castle vorbei bis Melrose Abbey. Annual Membership für Historic Scotland erworben. Abtei besichtigt. Und weiter zum vorgebuchten Campingplatz vom Caravan and Motorhome Club am Firth of Forth.

Gegen 11 Uhr am Edinburgh Castle eingetroffen, alles schon überfüllt, Audioguides ausverkauft. Dank HS-Membership einfach einen Tag verschoben. Also Royal Mile mit Kaffee-Tee bis zum Parlament und Holyrood Castle, zwischendurch St. Gyles Cathedral, dann mit dem Bus Richtung Castle zurück und noch teilbesichtigt und Scones mit Jam und Clotted Creme im Schloss-Café.

Früh zum Schloss aufgebrochen, mit Audioguide besichtigt! Abstecher zur Scottish National Gallery. Leonardo, Tizian und Raphael gesehen (nicht persönlich). Im Kaufhaus Jenners Sandwiches eingenommen. Und das großartige National Museum of Scotland mit der fantastischen Museumsarchitektur bewundert.

Über die Forth Bridge nach Fife bis Anstruther im East Neuk. Fish & Chips am Hafen bei herrlichstem Sonnenschein. St. Andrews in Augenschein genommen, aber weiter gefahren zur Übernachtungssuche. Im Tentsmuir Forest hinter den Dünen zur Nordsee Platz gefunden ("no overnight parking"). Abendspaziergänge an der Nordsee.

Vormittags St. Andrews besichtigt, Kathedrale, Schlossruine und Universitätsmuseum. Dudelsackspieler gelauscht. Jetzt Richtung Norden. Am Loch Tummel vom Queen's View den Loch bewundert und am Loch Rennoch schönen Platz direkt am Strand gefunden. Jamie-Oliver-Zutaten gekocht.

Lange geschlafen, bei bestem Wetter auf schmalen Straßen am Südufer des Lochs zurück bis zum Blair Castle. Wie Downton Abbey - aber in echt! Herrschaftliche Räume, großer Park, riesige Bäume. Weiterfahrt - "Welcome to the Highlands" am Straßenrand - in den Cairngorms National Park, stürmischer Stellplatz kurz vor der Seilbahn.

Einkaufen (jetzt gab es den preisgekrönten Gin!), Tanken, am Loch Ness zum Urquhart Castle. Aussicht genossen und uns auf die Northcoast 500 gemacht. In Littleferry schön an einem Sea Loch - Loch Fleet - gestanden. Delphin-Viewport zuvor überlaufen. Abends Single Malt Whisky getrunken.

Weiter auf der NC 500 durch Heide- und Moorlandschaft zur Nordküste bis Dunnet Head - nördlichster Punkt auf dem Mainland mit Blick auf die Orkney-Inseln. Wegen der heute sehr guten Sicht war der Old Man of Hay (Felsnadel) gut zu sehen. Weiter an der Nordküste bis zu einem Aussichtspunkt bei Strathy.

Weiter auf der NC 500: erst durch Moorlandschaft, dann felsig, abends fantastischer Blick in die Bucht.

Heute viele single track routes! Spektakuläre Fahrt durch endlos wirkende Landschaft. Schafe, Felsen, Inseln, Lochs, Sturzbäche, Antlantik, Schluchten. Abstecher nach Badrallach, unser Auto zu lang für den Campingplatz. Stellplatz kurz vor Inverewe Gardens.

Genau zur Öffnung in Inverewe Gardens. Sehr schöne Gartenanlage, schöne Spaziergänge, schöner Vormittag. Weiterfahrt von Loch zu Loch mit bis zu 1000 m hohen Felsen. Stellplatz am Loch Carron.

Über die Skye-Brücke bis Portree. Fish & Chips am Hafen, die Hälfte für die Möwen! Auf der Halbinsel Trotternish am kleinen Campingplatz abgewiesen wegen Sturmwarnung, weiter zum Campingplatz Staffin. Nachts gewaltiger Sturm.

Ausgeruht. Carcassonne gespielt.

Verheißungsvoll dem Schild "To the Beach" gefolgt. Über sehr nasse Feuchtwiesen bis zu einem Punkt, von dem aus sich ein schöner Blick über die Bucht (und den Beach) ergab. Zurück frischesten Fisch vom Stellplatznachbarn und Angus-Steaks gegrillt. Carcassonne-Revanche.

Aufbruch zur Felsenlandschaft Quiraing. Wanderschuhe genutzt. Toll. Planänderung, weil ein havariertes Womo in den Graben gerutscht war den Rückweg blockierte. Auf der Halbinsel Sleat bis Armadale: Fähre für Montag gebucht, Clan Donald Museum & Armadale Castle besichtigt, Rendang gekocht.

Morgens bei schlechtem Wetter mit der Fähre nach Mallaig übergesetzt. Am Bilderbuchstrand vorbei bis Fort William, parallel zur "Harry-Potter-Eisenbahnstrecke". In Glenfinnan wegen Überfüllung keine Sicht aufs Viadukt. Fußgängerzone in Fort William mit Souvenir (kleine Reibe), Stellplatz am Loch Eill mit Ben-Nevis-View.

Früh aufgestanden und nach Glenfinnan zum Eisenbahn-Viadukt gefahren. Über eine Stunde den Jacobite Steam Train ("Hogwarts-Express") abgewartet. Und dann geknipst - und das nicht allein! Auf der Nebenstraße am bumerangförmigen Loch Eilll entlang bis zur Comran-Fähre von Ardgour nach Corran. Dann an der Nordseite des Loch Leven bis zum schönen Glare Mare's Wasserfall in Kinlochleven; besichtigt. Jetzt war der Anlasser kaputt, was fünf Stunden, nachdem wir den ACE benachrichtigt hatten, vom Pannenhelfer auch diagnostiziert wurde. Weiteres Vorgehen: Abwarten bis zum nächsten Tag.

Nach dem Frühstück mehrfach mit allen Beteiligten (ACE, Werkstatt in Inverness, Abschleppunternehmen) telefoniert, viel gewartet. Ergebnis: Abschleppen nach Inverness morgen früh, Einbau Anlasser Freitag morgen, Teil der Abschleppkosten sollen von uns bezahlt werden (Nachtrag nach der Reise: Die Rechnung dafür hat der ACE nie geschickt.). Sonst: schöner Spaziergang zum River Leven bis zum Loch Leven. Unterwegs Portemonnaie verloren und vom freundlichen Outdoorer zurückbekommen, bevor wir den Verlust überhaupt bemerkt haben.

Überpünktlich kurz vor 8 mit dem Autotransporter abgeholt worden. Fahrt über den gesamten Great Glen an "allen" Lochs vorbei bis zur Fiat-Werkstatt. Völlig selbstverständlich Platz zum Übernachten im Womo mit Frischwasser und Strom bekommen. Mit den Rädern bei Sommerwetter (nach längerer Regenzeit) in die Stadt, sogar zweimal. Abendessen im Mustard Seed, Biertrinken in der Black Isle Bar, zuvor nachmittags noch schöne Aussicht vom Castle in die Stadt.

10:30 Uhr war der Wagen fertig: neuer Anlasser mit zwei Jahren Garantie (760 GBP). Aufbruch erstmal nach Nairn an die Küste, gesammelt und geplant, dann über Elgin (Kathedrale bewundert) und Huntly (Castle schon zu) bis in die Grampian Mountains auf zur Royal Deeside, zwischendurch historische Dallas Dhu Distillery gesichtigt, Andenken (Whisky-Gläser, Fudge) und Whisky gekauft. Balmoral Castle nicht zu besichtigen, die Queen weilt hier zum Sommerurlaub. Stellplatz in der Nähe auf den Bergen mit blühender Heide.

Morgens auf ca. 460 m Höhe bei 12 °C innen/9 °C außen aufgewacht. Fahrt durch wunderschöne Landschaft, mittags in Crieff. Schönsten Camping-Stellplatz (trotz "site full"-Schild) direkt am River Earn. Erkundigungen zu den Highland Games am Sonntag eingeholt, Spaziergang durch Kleinstadt Crieff mit steinernen Häusern.

Was für ein schöner Tag! Crieff Highland Gathering! Car Park mit Bus Shuttle Service direkt neben dem Campingplatz. Beste Ratschläge von der Parkplatz-Wächterin (Lob "10+" fürs Einparken). Herrliches Schottlandwetter den ganzen Tag. Die Games: Mischung aus Radfahren, Leichtathletik, Tanzen, "Piping" und den Heavyweight-Disziplinen - Tauziehen ("Tug-O-War"), "echtes" Hammerwerfen, Kugelstoßen, Gewichtewerfen in zwei Wettbewerben: hoch und weit, und - gewissermaßen als Höhepunkt - Baumstammwerfen ("Tossing the Caber"), einschließlich "Crieff Challange Caber" (20 feet lang) mit 1000-Pfund-Prämie für den perfekten Wurf auf 12 o'clock. Tolle Mischung aus professionellem Sport und Dorf- und Familienevent. Auf Picknick-Decken, mit Bier und Spaß und der ganzen Familie an Besucherhängen. Womo hat sich bis zum Abend auf dem Rasen des Car Parks festgesetzt. Erst mit Hilfe netter Schotten und der Unterlegkeile dann doch noch Weiterfahrt bis hinter Edinburgh auf besten Stellplatz mit Sonnenuntergang über dem Firth of Forth.

Recht früh aufgebrochen, die ersten beiden Castles (Durleton und Tantallon) waren noch geschlossen, dann Schottland verlassen und in England bei Ebbe aufs Holy Island/Lindisfarne gefahren. Dort ein wenig umhergetreten und die Abtei besichtigt. Später Alnwick Castle ("Harry-Potter-Schloss") total überlaufen. In Newcastle die restlichen Pfund in den Tank gekippt und aufs Schiff. In der Kabine noch gescrabbelt.

Lange Rückfahrt bei herrlichem Wetter. Der wärmste Tag der Reise!