Zum Hauptinhalt springen

2024/Tunesien

Herbstreise nach Tunesien

1Di, 12. November 2024
​Berlin - Raststätte Fränkische Schweiz
 
402 km

14:30 Uhr bei 3 °C und sehr grauem Himmel mit Nieselregen zur langen Anreise nach Tunesien aufgebrochen, die Goldschmitt-Waage zeigt (bei halb vollem Dieseltank) 3,7 Tonnen. Ohne Staus in den Abend hinein bis nach Franken. Übernachtung auf dem Rastplatz.

2Mi, 13. November 2024
Raststätte Fränkische Schweiz - Como
 
632 km

Vier-Länder-Tag mit Kennenlernen europäischer Mautregeln für Womos über 3,5 Tonnen: In Österreich GO-Box notwendig, in der Schweiz über die Via-App 10 Tagestickets gebucht. In der Schweiz gab es noch einen kleinen Umweg von der N14 auf die alte Route 14 durch die Viamala-Schlucht. Kurz vor San Bernadino lag dann der erste Schnee bei -1 °C. 

Der "alte" Stellplatz an der Villa Olmo in Como ist nicht mehr erlaubt, für Camper gibt es einen Platz nahe der Altstadt, der mit Easypark bezahlt werden kann. Schöner Abendspaziergang durch die Stadt.

3Do, 14. November 2024
​Como - Spiagga Sant'Angelo
 
586 km

Maut heute anders kompliziert: Von Como bis zur Tangentiale Mailand keine Mautstationen, Abrechnung über die Pedemontana-App, auf der Tangentiale Mautstation mit Kreditkarte, dann Ticket ziehen für die Fahrt bis runter ans Mittelmeer, hier Barzahlung, da die Kreditkarte nicht funktionierte. Von dort auf der Strada Statale 1 gratis weiter.

Der park4night-Platz in Tarquinia war wegen einer Sportveranstaltung aktuell nicht zugänglich, sonst bestimmt sehr schön, aber ein paar Kilometer weiter fand sich ein noch besserer Platz an einer geschlossenen Strandbar mit Blick aufs Meer.

4Fr, 15. November 2024
Spiagga Sant'Angelo - Civitavecchia    
 
16 km
Erst Strandspaziergang, weiter zum Supermarkt, Verpflegung für die Fährfahrt kaufen, auch einen Grappa Julia gab es, noch ein kurzer Tankstopp und dann das lange Warten am Hafen. Warum man hier fünf Stunden vor dem Ablegen sein soll, erschließt sich nicht. Neben vielen Pkws auch etliche Autos der Ducato-Klasse, die Beladung erinnert an die Fiat Transits auf dem Autoput früherer Tage. Wohnmobile habe ich außer meinem keine ausgemacht. (Später sind in Palermo wohl noch zwei Camper dazugekommen.) Um 17 Uhr begann das Einschiffen, um 19:45 Uhr legt die Fähre dann ab. Abendbrot gegessen und dann "Gute Nacht".

GNV | GNV Spirit Datum Zeit Soll/Ist
Civitavecchia Check-In 15.11.2024
14:30/17:00
Civitavecchia Abfahrt 15.11.2024
19:30/19:45
Palermo Ankunft 16.11.2024
09:30/08:45
Palermo Abfahrt 16.11.2024
12:30/12:45
Tunis Ankunft 16.11.2024
23:30/23:00
5Sa, 16. November 2024
 Tunis
 

Ein Tag auf See. Ab und zu die Beine an Deck vertreten, sonst gelesen. Den Krimi, den ich als Abschiedsgeschenk in der Schule bekam, habe ich fast durch: Achtsam Morden von Karsten Dusse. Sehr amüsant.

23:30 Uhr saß ich im Auto, Passkontrolle recht zügig, Stempel Nr. 1 im Pass. Noch durch einen von zwei Scannern für die ganze Schiffsladung an Fahrzeugen, kurz vor Mitternacht war ich beim Zoll ...

6So, 17. November 2024
Tunis - La Marsa
 
15 km
​​   6 km

... Schade, dass man dort nicht filmen kann! Ich stehe in der Schlange, fragt mich ein Hafenmitarbeiter (?), ob ich die blaue Pappe schon habe? Nein, also zückt er eine, hilft beim Ausfüllen von Personal- und Autodaten - hätte ich gerade noch selbst hinbekommen, wenn ich nur eine blaue Pappe gehabt hätte. Hat dann ein Trinkgeld erwartet, aber bitte keine Münzen! Da ich einen 5-€-Schein hatte, war es dann gut. Jetzt ein Offizieller - ich soll das Auto irgendwo abstellen, ach nein , lieber hier, oder nein, lieber da. Und jetzt? Ich zeige meine Papiere mal an irgendeinem Schalter. Nein - erst  Monsieur l'inspecteur. Den habe ich dann gefunden und zu meinem Auto gebeten. Er guckt so auf 10 m Entfernung mal rüber. Stempel Nr. 2 und Unterschrift auf der Pappe - erledigt. Fahrzeug erfolgreich inspiziert. Am Schalter jetzt Stempel Nr. 3 in den Pass - Auto also eingetragen. Fertig? Nein, erst noch Auto registrieren, mit Computer, anderer Schalter. Geht nicht, Stempel auf Pappe fehlt. Zurück zum Stempel-Nr.-3-Geber. Jetzt auch Stempel Nr. 4 auf der Pappe. Wieder zum Schalter mit Computer, Auto jetzt registriert, der Ausdruck (2-fach) hat leider keinen Stempel. Bei der Ausfahrt werden mir dann ein Durchschlag der Registrierung und die blaue Pappe wieder abgenommen. "Sie haben es jetzt geschafft", meint der letzte der Beteiligten, mit dem ich mich auch schon über die Vorzüge meiner Jack-Wolfskin-Schuhe unterhalten hatte.  Die "grüne" Versicherungskarte interessierte niemanden. Freundlich waren sie alle, aber eben so, wie beschrieben. Und alles auf französisch und mit Gesten. Kurz nach 1 war ich durch, den Stellplatz schon im Navi eingegeben.

Zügig bis zum Strand, der Platz wie erwartet, der Nachtwächter bekam 2 €. Fin.

Morgens erstmal mit Kopfweh aufgewacht, nach Kaffee, Müsli und Tablettchen war es gut. Starlink und die eSIM, über esimdb.com beschafft, für unterwegs abseits des Womos funktionieren. 

Heute Karthago oder Sidi Bou Said? Für Ersteres bin ich noch nicht bereit, erstmal ankommen, einleben, also rumlaufen und gucken. Zu Fuß nach Sidi Bou Said, wo vor über 100 Jahren schon Klee und Macke Inspiration fanden. Es ist wirklich pittoresk, aber eben auch übertouristisch einschließlich der chinesischen (?) Kühlschrankmagneten allenthalben, die auf ihren Auslagebrettern die Aussicht verstellen. Dennoch lohnend. Mein Plan, den Rückweg mit der Vorortbahn zu nehmen, ging nicht auf. An diesem Bahnhof war irgendwie kein Betrieb. Zurück am Auto erstmal schön Beine hoch.

Habe später noch herausgefunden, dass die Bahn zzt. wegen Gleisbauarbeiten nur teilweise verkehrt.

7Mo, 18. November 2024
La Marsa - Karthago - Cap Serrat
 
175 km
  5 km

Heute Karthago. Aber erst noch ein paar Hindernisse. Beim Tanken hat die Barclays-Visa-Kreditkarte nicht funktioniert, also in bar. Der Diesel ("sans soufre" - also der gute) kostet tatsächlich 66 Eurocent. Beim riesigen Carrefour gab es aber auch alles, außer Kartoffeln für meinen mitgebrachten Raclettekäse. Die Kassiererin haute noch einen anderen Kunden um seine Kundenkarte an, weil ich so zwei Sechserpacks Heineken alkoholfrei zum Preis von einem bekam. Kreditkarte ging nur mit Einstecken, nicht mit ranhalten. Da ich beim ersten Geldautomaten nur Dinare für 150 € ziehen konnte, wollte ich nochmal Geld abheben, bevor ich raus auf Land fahre. Dieser Automat forderte mich wie gewohnt zur Eingabe der PIN auf, kehrte dann zur Welcome-Seite zurück, behielt die Karte aber und nochmal. Jetzt zog der Apparat die Karte ein und spuckte nur noch einen Zettel aus: "Votre carte est capturée". Ende, Karte weg, kein frisches Bargeld. Aber ich habe ja noch eine zweite Karte - Mastercard der Postbank, mit der ich es probieren kann. Aber nicht mehr heute.

Jetzt aber Karthago: Riesen-Parkplatz, komplett leer, direkt am Byrsa-Hügel und dem Museum gelegen, aber auch direkt am Präsidentenpalast. Nach einer kleinen Polizei-Befragung und Passkontrolle nahm ich, wie im Reiseführer empfohlen, mein Fahrrad und los. Der Byrsa-Hügel bietet das Fundament der römischen Bibliothek, eine Basilika, ein paar Meter tiefer Überreste des phönizischen Karthagos, deren Reste von den Römern mit Sand verfüllt, eingeebnet und mit Beton für das neue Karthago abgedeckt wurde, und weitere alte Steine sowie einen fantastischen Blick über Tunis. Und ein Museum, was bestimmt ganz schick wird, wenn es denn fertig renoviert ist. Aktuell ist es geschlossen. Nun zu den Antonius-Bädern weiter unten Richtung Meer. Ganz großartig. Aus den Bergen kam das Wasser 100 km weit per Aquädukt, abgelassen werden konnte es ins Mittelmeer. Zu sehen gibt es vor allem die Kellergewölbe, den Umriss des großen Bades mit einer wieder aufgestellten hohe Säule, um die gewaltigen Dimensionen veranschaulichen zu können und wiederum einen tollen Ausblick. Auf die restlichen kleineren Ausgrabungen mit Amphitheater und so weiter habe ich verzichtet, da sollen in Tunesien noch spektakulärere kommen.

Am Fahrradparkplatz passte derweil ein Souvenirverkäufer ein bisschen auf das E-Bike auf - viel Kundschaft war ja nicht. Überhaupt sehr leer hier im November, schön so.

Nach so viel Zivilisation von den Phöniziern bis zur Gegenwart fahre ich jetzt mal raus. Erst ein Stück Autobahn für 66 Eurocent, dann weiter bis zum Cap Serrat. Stellplatz an einer großen Parkbucht der kaum befahrenen Straße mit Blick über das Cap. Abends tunesisches Bier mit und niederländisches ohne Alkohol, was beides hier in 24-cl-Dosen verkauft wird, niedlich.

8Di, 19. November 2024
Cap Serrat
 

Nix-tun-Tag. Sonne genossen, Homepage bearbeitet, YouTube geguckt und dem Imker bei der Bienenpflege beobachtet. Abends gab es ein nicht sehr aufregendes Länderspiel, ging nur mit einem VPN, aber das dann sehr gut. Nachts recht stürmisch hier am Cap.

9Mi, 20. November 2024
Cap Serrat - Tabarka
 

86 km 

  3 km

Auf der geplanten Route entlang der Küste stieß ich bereits nach wenigen 100 Metern auf einen Abschnitt, der mir sagen wollte, kauf dir ein Allradfahrzeug oder kehre um. Also rückwärts wieder raus und die Straße durchs Hinterland genommen. Mehrere Ortschaften reihten sich aneinander, unvergessen die Durchfahrt durch Nefza. Hier war Markttag, die Stände auf dem Trottoir und am Straßenrand, dann parkende Autos und dann die Fußgänger in Scharen und die Autos in zwei Richtungen. Eng. Aber die Passanten waren so freundlich, den Beifahrerspiegel immer mal ein- und wieder auszuklappen.

Im Hafenort Tabarka liegt der Stellplatz im bewachten Hafengebiet mit Ausblick auf zwei historische historisierende Segelboote  (tatsächlich Restaurantschiffe). Stromanschluss gibt es auch, alles für 7,50 €. Der erste Gang führte unter leichter Anspannung zum Geldautomaten, die Mastercard funktionierte und wurde auch wieder ausgespuckt. Erleichterung.

Zu sehen gibt es eine Genueserburg, die nicht besichtigt werden kann und die pittoresken Felsnadeln von Tabarka, eine schöne Corniche führt am Wasser entlang dorthin. Wie schon am Cap zuvor mit einer sehr kräftigen Brise. Die touristische Infrastruktur ist etwas in die Jahre gekommen, seit der ehedem internationale Flughafen geschlossen wurde.

10Do, 21. November 2024
Tabarka - Dougga - Sbeitla
 

296 km 

  5 km

Die Nacht war stürmisch und der Regen prasselte aufs Dach. So soll das Wetter im Norden auch bleiben, es geht also weiter. Dazu muss ich aber erst einmal den Mann mit dem Schlüssel finden, mein Stromkabel ist hinter einer verschlossenen Tür eingesteckt. Ich konnte mich mit meinen wenigen Französisch-Brocken durchfragen und wurde dann fündig, der Mann mit dem Schlüssel zeigte mir noch das Klo zum Tank entleeren und an wieder anderer Stelle den Schlauch zum Wasser auffüllen, Trinkgeld und dann ging's los.

Erst durch Korkeichenwälder, gefolgt von einer Hügellandschaft mit Ackerbau, später Olivenhaine, dann erschien am Horizont die Ausgrabungsstätte Dougga, das archäologische Highlight Tunesiens. Es ist so wenig besucht jetzt, der Kassierer hatte es sich lieber in seinem Auto gemütlich gemacht und besaß so gut wie kein Wechselgeld, darum 9 statt 8 Dinar. Die Ausgrabung aus römischer Zeit konnte ich mir ganz in Ruhe ansehen, ein paar Besucher gab es außer mir, konnte ich an zwei Händen abzählen. Neben einem großen Tempel und einem sehr gut erhaltenem Amphitheater unter anderem eine Fläche, die eventuell der Sklavenmarkt war, er ist hier auf den Tafeln benannt nach der letzten Familie, die darauf wohnte. Seit 150 Jahren wird ausgegraben, die letzten Anwohner wurden in den 1960er Jahren umgesiedelt. 

Die Stellplatzsuche  für die kommende Nacht war schwierig. In dieser Gegend ist freistehen wohl nicht möglich, die Polizei hat die Camper gern in Sichtweite und geleitet sie laut park4night jeweils vor die Polizeiwache zur Übernachtung. Da es erst früher Nachmittag war, erschien mir das nicht so attraktiv. Der einzige offizielle Ort für Camper weit und breit ist in Sbeitla auf einem Hotelgelände, also noch mal so weit Richtung Süden wie schon am Vormittag, unterwegs ging es wieder direkt durch den Markt. Der Platz ist sehr angenehm, 13,50 € (Dusche extra) für tunesische Verhältnisse überteuert, egal. Sbeitla bietet eine weitere Ausgrabung, die ich für morgen einplane. Ich kam noch in die Dunkelheit, die Osram-LED-Lampen konnten zeigen, was sie draufhaben (hell!).

11Fr, 22. November 2024
Sbeitla - Gafsa
 

134 km 

  5 km

Die römische Anlage ist gleich nebenan, diesmal kann ich die Besucher an einer Hand abzählen. Wie schon in Dougga auch hier zwei Preise: normal und für "visitors of the Arab Maghreb". Zu sehen gibt es wieder viele Fundamente der Wohngebäude, ich kann überall hinlaufen, das Theater liegt hübsch am Flussufer - ist aber etwas überrestauriert. Weiterhin einen Tempel für drei Gottheiten am Forum gelegen. Alles sehens- und fotografierenswert. Aber jetzt doch auch mal genug tote Steine.

Vor der Abfahrt konnte ich noch Grauwasser loswerden, der Wachmann meinte, einfach hier in der Ecke des Parkplatzes. Zwei Dosen Bier Trinkgeld und dann Richtung Wüste. Heute nicht so weit, bis Gafsa auf den Campingplatz im Olivenhain, sehr entspannt. Ich bin der einzige Gast.

Abends lädt mich Mehidi, der Betreiber, zu einem sehr ausführlichen Rundgang über das gesamte Areal ein. Vom Speiseraum mit Sofas, Esstisch und Schrankwand im Gelsenkirchener Barockstil, mehreren schönen Außenbereichen, Swimming Pool, bis hin zum sehr interessanten Hochzeitsbereich mit Bühne und Wandbemalungen und vielem mehr. Dann saßen wir beisammen und ich bekam alle Tipps für meinen morgigen Tag durch die Oasendörfer. 

12Sa, 23. November 2024
Gafsa - Midès - Tamerza - Tozeur
 

177 km 

  7 km

Nachts wird es jetzt schon kühler, heute dank Stromanschluss mal elektrisch geheizt. Frühstück, Dusche, V&E, dann Aufbruch zur Fahrt durch die Oasendörfer. Erste Station: Medès. Der Souvenirverkäufer hat ein Auge auf das Auto, am Ende kaufe ich ihm eine Kleinigkeit ab. Die Blicke in die Schlucht von Medès und der Gang durch das inzwischen umgesiedelte Dorf direkt an den Abhängen sind spektakulär. Auf Fotos oft gar nicht so einzufangen.

Der zweite Stopp dann in Tamerza. Ich finde den Zugang zur Schlucht mit Wasserfall nicht recht, werde aber von einem Guide auf seinem Moped quasi eingefangen. Also los, heute mit Guide, was sich am Ende wirklich gelohnt hat. Er führt mich zunächst durch einen Dattelpalmenhain, es folgen spektakuläre Aussichten auf die tiefe Schlucht, die wir dann, nach etwas Kraxelei ein gutes Stück durchwandern, wieder rauf Richtung Wasserfall, noch quer durchs väterliche Restaurant (um die Mittagszeit noch gar nicht geöffnet), wieder runter zum Wasserfall und zurück zum Auto. Nach abschließenden freundlichen und erfolgreichen Preisverhandlungen fuhr ich weiter Richtung Chebika, diese letzte Oase habe ich ausgelassen, sie sei weniger spektakulär (laut Mehidi und meinem heutigen Guide). In Tozeur steuere ich den Campingplatz im Palmenhain an. Ausruhen.

Am Abend mache ich noch einen kleinen Gang durch Tozeur mit seinen besonderen Lehmziegelbauten und plane dann noch den morgigen Tag. 10.000 Schritte als Tagessumme.

13So, 24. November 2024
Tozeur - Mos Espa
 

43 km

Nach dem Einkauf im Carrefour (es gab keine Kartoffeln und kein Bier) zur Star-Wars-Kulisse in Mos Espa. Auf dem Weg meine erste Kamelsichtung. Am Ziel wurden Szenen aus Episode I gedreht, Fans haben den Ort vor der Verschüttung durch eine Sanddüne gerettet. Es gab mehrere Touristen. Das Angebot der Souvenirverkäufer geht mit dem überall Üblichen an der Zielgruppe vorbei, sie verkaufen wieder nichts. Zu sehen gibt es Hütten aus Pappmaché und Gips sowie aus Holz gezimmerte "Luftverdampfer". Ich habe alles ordentlich geknipst und mich dann etwas abseits davon mitten ins Nichts gestellt. Abends kam noch der Nationalgardist vorbei und fragte nach meinem Befinden. Ich sagte meinen auswendig gelernten französischen Satz auf, ob ich hier übernachten darf. Ja, ja, alles gut, meine Nationalität und das Kfz.-Kennzeichen wurden notiert. Zu Essen gab es Hühnchencurry mit Datteln (hier aus Tozeur) und Zitronensaft (aus direkt gepflückten Früchten vom Baum im Camping Gafsa), aber ohne Bild.

14Mo, 25. November 2024
Mos Espa - Douz
 

194 km

Nach ruhiger Nacht in der Einsamkeit der Wüste war die Fahrt über den großen Salzsee Chott el-Djerid an der Reihe. Von dem gut ausgebauten Damm aus den 1980er Jahren ist es nicht möglich, direkt auf den See abzufahren. Er ist an vielen Stellen nur hauchdünn oder gar nicht mit Salz bedeckt oder er besteht aus einem feuchten Salz-Sand-Gemisch, auf dem es sich auch nicht empfiehlt, zu versinken. Die Anfahrt zum Freistehplatz auf iOverlander, den mir auch Mahmidi empfohlen hatte, ist für das große Auto viel zu eng. Also fuhr ich durch Palmenhaine und vorbei an zu recht aufgestellten "Attention! Kamels crossing"-Schildern weiter bis Douz auf einen hübsch zurecht gemachten Campingplatz, auf dem ich wiederum der einzige Gast war. 

15Di, 26. November 2024
Douz
 


Das Auto bleibt heute stehen. Ich bleibe auf dem Platz. Der Hahn kräht und ab und zu wird zum Gebet gerufen. 

16Mi, 27. November 2024
Douz - Ksar Ghilane
 

154 km

​​  3 km

Bei mir hat sich ein Husten eingeschlichen, der vor allem nachts nervt und für einen unruhigen Schlaf sorgt. Nach V&E gemütlich aufgebrochen. Der Carrefour-Besuch war unergiebig. Viele halbvolle Regale, labberiges Gemüse. Außer Wasser, Joghurt und Nudeln nichts gekriegt. Fahrt durch die Wüste bis Ksar Ghilane, "dem Treffpunkt aller Wüstenfahrer" (Programm von Saharareisen). Ich bin, wie es aussieht, "alle". Noch ein Zitat: "Beste Reisezeit Oktober/November ..." (Reiseführer). Es ist fast alles verrammelt, ein paar Verleiher pflegen ihre Quads. Ich habe einen schönen Platz am Rand der Oase gefunden und kann in die Wüste gucken. Beim Abendspaziergang durch die Ansiedlung war dann doch etwas Leben in die Bude gekommen, die tunesischen Tagesausflügler aus einem Reisebus vertrieben sich die Zeit: Die Älteren saßen in den Cafés rund um die warme Thermalquelle, die Jüngeren knatterten mit Quads durch die Gegend. Wenn ich das auf Sommerbetrieb hochrechne, verstehe ich auch: "die Gegend ist heutzutage recht überlaufen und hat viel vom Charme der 'einsamen Wüste' eingebüßt" (Reiseführer).

17Do, 28. November 2024
Ksar Ghilane
 


Zum Wetter: Tagsüber sehr angenehme 20 bis 25 °C, nachts empfindlich kalt: Vergangene Nacht nur noch 3 °C. Schön, dass die Heizung läuft ...

Sonst ereignislos, eine Mopedfahrer knattert vorbei. Nochmal ein paar Ausschnitte von Benny-goes-overland-Videos zur Inspiration geschaut.

18Fr, 29. November 2024
Ksar Ghilane - Zarzis
 

273 km

So gibt es schöne Aufnahmen bei ihm aus Ksar Hallouf, mit Womo direkt im Ksar. Das ging tasächlich sehr gut und ist alles toll anzuschauen. Aber vielleicht liegt es an meiner Erkältung, dass ich den Alles-mögliche-Verkäufer dort sehr aufdringlich fand, ich konnte ihn nicht weglächeln. Etwas beunruhigend auch der Blick auf die Tankanzeige - ich hatte vergessen, in Douz zu tanken und Tankstellen sind hier sehr rar gesät. So wurde mein Tagesziel "Tanken". Letztlich passten 84 l in den 90-l-Tank. Gut gegangen. Weitere Berberdörfer und Ksour habe ich ausgelassen, mich zieht es ans Meer. Den Küstenabschnitt südlich von Zarzis etwas auf und ab gefahren, fand sich ein Plätzchen direkt am Wasser, zunächst gab es auch Flamingos zu sehen, die sind dann aber schon woanders hingeflogen. Fischerboote säumen die Wasserlinie und es plätschert schön.

19Sa, 30. November 2024
Zarzis - Midoun/Djerba
 

80 km

Nachts um halb 1 klopft es, die Nationalgarde. Was ich hier mache, warum ich hier schlafe, sie sind nicht begeistert. Letztlich habe ich meinen Vornamen und meine Nationalität genannt, und dann haben sie mich wieder in Ruhe gelassen. Zusammen mit dem erkältungsbedingt schlechten Schlaf alles nicht so schön.

Heute also in die Apotheke, ich habe mir beim Google-Translator ein paar Vokabeln zurecht gelegt. Das hat gut geklappt, Prospan, Lutschtabletten, neues Paracetamol. Jetzt geht's auf die Insel. Hier gibt es einen am Hotel gelegenen Campingplatz, dort werde ich mich erholen.

Die Fahrt geht, wie schon gestern, durch Olivenhaine, dann über den Römerdamm, der wahrscheinlich noch älteren Ursprungs ist. Tatsächlich noch drei weitere Wohnmobile auf dem Platz, irre. Ein Womo ist der Rest einer Gruppe von neun, alle hatten Bronchitis!

Abends noch ein Rundgang durch die riesige Anlage, ein Komplex aus mehreren Hotels, von denen eins zzt. geöffnet ist, mit Pool, Strand, Liegen, Folkloreabenden, All-you-can-eat-Buffet (13,50 €) usw. Das kann ich alles mit nutzen, habe sogar ein Plastikarmbändchen bekommen und zahle 9 €/Nacht. Weiß nicht recht, was ich mit alldem anfangen soll!

20So, 1. Dezember 2024
Midoun
 


Sonnenbadetag bis mittags, dann bewölkt.

21Mo, 2. Dezember 2024
​Midoun
 
  12 km

Heute Nacht drehte die Hoteldisko ordentlich auf und die Streuner bellten im Chor dazu. Ach, wie schön, dass es Ohrstöpsel gibt ...

Nachmittags zum Einkaufen mit dem Rad in den Ort. Danach fix und alle, also weiter ausruhen.

22Di, 3. Dezember 2024
Midoun
 

Strandspaziergang und so.

23Mi, 4. Dezember 2024
​Midoun
 
  22 km

Radausflug Richtung Flamingo-Halbinsel. Ja, ich konnte Flamingos sehen, aber mehr am Horizont. Näher ging es mit dem Fahrrad nicht. Alternativ hätte ich eine Stunde durch den tiefen Sand laufen oder eine Bootstour zu den Flamingos buchen müssen. Nach beidem stand mir nicht der Sinn und so bin ich wieder zurück geradelt.

24Do, 5. Dezember 2024
Midoun - Guellala - Erriadh - Midoun
 
74 km
​​   3 km

Ein paar Sehenswürdigkeiten auf Djerba waren heute dran. Aber zuerst großer Einkauf, einschließlich Bier und Souvenirs. Dann in den Süden der Insel nach Guellala. Dort werden in einem besonderen Verfahren schöne Töpferwaren hergestellt und angeboten. Allerdings im Format römischer Amphoren, nicht so als Mitbringsel geeignet. Weiters gibt es ein riesiges ethnologischen Museum, dessen Besuch sich gelohnt hat, auch des Gebäudes selbst wegen. Es ist im Stil eines "Menzels" (djerbisches Gehöft) errichtet und richtig schön gestaltet. Wieder einmal fast allein. Der nächste Stopp Erriadh. Die sicher tolle älteste Synagoge Nordafrikas war heute nicht zu besichtigen. Ich konnte nichts Näheres herausfinden. 

Der zweite Anlaufpunkt war Djerbahood im Ortskern. Es sind Häuserbemalungen aus einem Kunstprojekt, wie wir es schon einmal in Marokko gesehen haben. Hier noch viel umfänglicher, ich habe nur einen Bruchteil fotografiert. Weiter in die Inselhauptstadt Houmt Souk. Hier wollte ich einen park4night-Platz ansteuern. Ich habe vier Stück in und um den Ort angefahren - alle viel zu exponiert. So bin ich abends wieder auf dem Platz der Vortage gelandet.
25Fr, 6. Dezember 2024
Midoun - Houmt Souk - Ajim    Al Jurf - Ksar Metameur
 
94 km
​​   4 km

Nachts zog ein Sturm auf, der auch die nächsten Tage anhalten soll. Zeit, die Insel zu verlassen. Erst Houmt Souk mit Burg und Altstadt durchbummelt, dann zur Fähre auf's Festland. Von vier Fähren war eine in Betrieb, drei (!) Stunden Wartezeit und knapp einen (!) Euro später ging es dann nach zehnminütiger Überfahrt auf schnurgerader Straße bis in ein Ksar mit benachbarter Moschee zur Zwischenübernachtung. Der Gebetsruf, der nun direkt neben mir erschallte, ist bestimmt noch in Tunis zu hören ...

Auf den Fotos findet sich auch ein seltenes, aber um so schöneres Fahrzeug!

26Sa, 7. Dezember 2024
Ksar Metameur - La Louza
 
264 km

Erstes Wecken um 5:30 Uhr - dem Ruf zum Gebet bin ich nicht gefolgt und nochmal eingeschlafen. Später beim Zähneputzen klopft es, die ältere Berberin fragt, ob ich eine gute Nacht gehabt hätte und hier ein Brot nach alter Berbertradition! 

Später beim Abwaschen erschien dann eine Reisegruppe, guckte alles an, bekam Tee, irgendwie ulkig, der Stellplatz so mitten in der Sehenswürdigkeit. Ich ließ  mir auch noch die Auslage zeigen, zahlte meinen Übernachtungsobolus und der längere Fahrtag begann.

Durch schmucklose Ansiedlungen, vorbei an Sfax, bis zum Hotelcampingplatz. Keine Überraschung: einziger Gast in Hotel und Camping. Ein paar Nebensaisongeräuche gibt es, der Campingteil wird verschönert. Platz mit Meerblick.

Unterwegs wieder viele landestypische Tankstellen mit libyschem oder algerischem Schmuggelsprit, siehe Foto. Die Schwefelbrühe mag ich nicht in den Tank kippen.

27So, 8. Dezember 2024
La Louza
 

Im Wesentlichen galt es heute, den letzten Boten in bisheriger Verantwortung zu machen, Datensicherung inklusive. Da war ich beschäftigt. Zwischendurch klopft es und mir wird eine leckere kleine Mahlzeit vom ganz liebenswürdigen älteren Herrn, der die Anlage hier betreibt, gereicht. 

28Mo, 9. Dezember 2024
La Louza - El Djem - Mahdia - Monastir
 
139 km
​​   8 km

Duschen, V&E komplett, Aufbruch. Erste Station: El Djem, hier steht das größte und am besten erhaltene Amphitheater des Römischen Reiches. Ja, besser als das Kolosseum. Es wurde gegen Ende des Römischen Reiches errichtet und ist wohl nie in Betrieb gegangen. Gigantisch, man kann bis ganz nach oben gehen, toll. Weiterhin gibt es noch ein Museum mit einer gewaltigen Anzahl von Mosaiken aus umliegenden Gebäuden, die hier versammelt zu sehen sind. Auch lohnend.

Zweite Station: Mahdia, die für mich bisher am schönsten gelegene Stadt Tunesiens, an einer Landzunge namens Cap Africa. Auch hier alles schön angeguckt und zum Stellplatz an der Marina von Monastir weitergefahren.

29Di, 10. Dezember 2024
Monastir - Kairouan
 
78 km
​​   8 km

Morgens habe ich den Ribat von Monastir, ein Wehrkloster, besichtigt. Wieder einmal imposant.

Weiter ging's nach Kairouan im Landesinneren. Es ist de viertheiligste sunnitische Stadt. Ich habe den Stellplatz an der Jugendherberge angefahren und kann hier fußläufig von der Altstadt übernachten. Die Herberge selbst ist geschlossen, wird komplett umgebaut, viel Baulärm, aber nachts ruhig und bewacht. Nationalgarde und Herberge haben alle Daten schön aufgeschrieben, 2 Euro inkl. Strom!

Abends noch ein Rundgang durch die vielversprechende Stadt. Ich stelle aber fest, dass ich nun schon so viel arabische und römische Kultur genossen habe, dass ich kultursatt bin. Bald war ich mit müden Beinen wieder am Auto.

30Mi, 11. Dezember 2024
Kairouan - Nabeul
 
121 km
​​   4 km

Letzte Region Cap Bon angefahren bis zum Campingplatz in Nabeul. Dazu schnell, teils auf der Autobahn, an den Zentren des Pauschaltourismus vorbei. Nachmittags Strandspaziergang.

31Do, 12. Dezember 2024
Nabeul - Kelibia
 
74 km

Der Campinplatz hat nichts weiter, was mich halten könnte und so fahre ich Richtung Norden, zunächst auf einen Parkplatz direkt am Meer. Der ist so vermüllt, dass ich weiter bis Kelibia fahre. Hier stehe ich auf dem städtischen Großparkplatz, auch direkt am Meer, was heute ordentlich unruhig ist. Der angekündigte Regen blieb aber aus.

32Fr, 13. Dezember 2024
Kelibia - Kerkouane - El Haouaria - Korbous
 
103 km

An sich schön, dass die Polizei sich um die Touristen sorgt ... Aber warum nun wieder um halb 1 Uhr nachts? Passkontrolle, schönen Aufenthalt, gute Nacht.

Weiter die Küste des Cap Bon entlang. Erst bis Kerkouane, die letzten alten Steine dieser Reise, diesmal phönizisch. Nach der Zerstörung im 3. Jh. v.u.Z. wurde sie nicht römisch überbaut, sondern als Steinbruch weitgehend abgetragen. Seit den 1950ern wird ausgegraben, etwa ein bis zwei Meter tief findet sich die bedeutende Ausgrabung, eine ganze Stadt liegt hier - noch zu zwei Dritteln unausgegraben. Es gibt keine Thermen, die Häuser hatten Badezimmer mit Badewanne.

Ebenfalls direkt am Meer liegt der Steinbruch El Haouaria. Von hier stammt unter anderem das Baumaterial für das Amphitheater in El Djem. Die Anlage ist eigentlich wegen Einsturzgefahr geschlossen, der Zaun steht aber nicht mehr, ich konnte noch beeindruckend viel ansehen, nur in die Untertagegrotten sollte man nicht gehen.  

Letzter Stopp dann in Korbous, wo ich mit Meeresblick übernachten kann. Der Parkplatz gehört zur Thermalquelle, die sich hier mit 59 °C ins Meer ergießt. Mehrere Familien machen sich hier einen netten Abend, auch mit Fischgrillen am Strand.

33Sa, 14. Dezember 2024
Korbous - Tunis - La Marsa
 
84 km

Morgens um 7 Bad im Thermalwasser. Direkt ins Quellwasser geht nicht, es ist viel zu heiß. Man steigt über eine Treppe hinab ins Meer und kann sich dann in die Mischung aus Meer- und Thermalwasser setzen. Von links schwappt dann das vielleicht 20 Grad warme Salzwasser und von rechts das Thermalwasser heran. Das Baden ist sehr angenehm, die Haut fühlt sich danach wunderbar an. Und zu dieser Uhrzeit hatte ich das Ganze natürlich allein für mich.

Nun noch ein großes Museum, neben dem ägyptischen Museum in Kairo gehört das Bardo-Museum in Tunis zu den beiden bedeutendsten in Nordafrika. Untergebracht in Haremsflügel eines Palasts, der heute Parlamentssitz ist. Nach arabischem Frühling begann die hervorragende Neugestaltung, nach der späteren Auflösung des Parlaments zunächst die Schließung des Museums. Jetzt wird weitergearbeitet, es beherbergt vor allem Hunderte von Mosaiken aller Perioden aus ganz Tunesien - bis 125 m² große Wand- und Bodenmosaike. Es gibt zurzeit nicht sehr viele Erläuterungen oder gar einen Audioguide (soll kommen), so lässt man alles einfach so auf sich wirken - sensationell.

Im Shop-Bereich war auch ein freundlicher Teppichverkäufer und so kam das Wohnmobil noch zu einem Läufer für den Gang. Ich habe dann wieder den Stellplatz der ersten Nächte angefahren.

34So, 15. Dezember 2024
La Marsa
 

Nachts und tagsüber Regen, Regen, Regen. Nachmittags klopfte noch die Dänin an, mit der ich mich auch schon anfangs der Reise unterhielt. Sie arbeitet zzt. hier in La Marsa, besitzt einen Renault Trafic und erkundigt sich nun, wie die Reise verlaufen ist und möchte vielleicht nach Tunesien wiederkommen, dann mit ihrem Camper.

35Mo, 16. Dezember 2024
La Marsa - Tunis - Ghar El Melh
 
104 km

Ich habe einen Versuch unternommen, die Medina von Tunis aufzusuchen. Da die Vorortbahn wegen Gleisbauarbeiten weiterhin nicht verkehrt, fahre ich zwei Großparkplätze nahe der Altstadt an. Beide völlig überfüllt, auch sonst keine Aussicht auf einen Parkplatz. Den Wagen irgendwo zu abzustellen und dann ein Taxi zu nehmen, möchte ich so am letzten Tag nicht riskieren. Also neuer Plan: Ich fahre an den in der Saison bei einheimischen Touristen sehr beliebten Ort Ghar El Melh.

Der Strand hier ist sensationell schön: breit und sauber bei aufgelockertem Himmel. Ich parke auf sehr festem Sand direkt am Strand, neben mir die Strandbar Malibu, die, wie auch die anderen zahllosen weiteren Holzhütten, geschlossen ist. Statt quirligem Souk jetzt also Meeresrauschen als Abschied von Tunesien.

Auf den Fotos ist auch dokumentiert, wie dreckig das Auto nach vier Wochen jetzt ist! Das Projekt "Ich baue ein Wohnmobil in Tunesien" ist auch rechtzeitig fertig geworden.

36Di, 17. Dezember 2024
Ghar El Melh - Tunis    
 
77 km

Vor der Abreise noch Erledigungen: Erste Anlaufstelle war die Total-Tankstelle mit großer Waschhalle. Ich wurde gleich auf Deutsch angesprochen vom gebürtigen Mannheimer Hassan, das Auto wurde geschruppt und war so sauber wie nie zuvor. Er gab noch interessante Einblicke: der Mindestlohn beträgt 500 TND/Monat, also 150 €. Ein Tankwart bekommt hier 650 TND/225 €. Vollgetankt ging es weiter zum Supermarkt in La Marsa und nun hieß es in Hafennähe noch ein paar Stunden abhängen. Check-In unkompliziert, (fast) alle selbsternannten Helfer abgewehrt. Einer hat sich noch ein paar Restdinar erschlichen. Zollkontrolle chaotisch wie ehedem, aber mit dem selben Personal, ich konnte mich besser durchwuseln, wenn ich auch zunächst in die Einreisespur nach Tunesien eingewiesen wurde ... Es wurde von Zoll und kurz vorm Schiff auch von der Polizei ins Auto geguckt. Gegen 20 Uhr war ich in der Kabine.

Grimaldi | MV Catania Datum Zeit Soll/Ist
Tunis Check-In 17.12.2024
16:30/16:30
Tunis Abfahrt 17.12.2024
19:30/22:00
Civitavecchia Ankunft 18.12.2024
14:00/15:15
37Mi, 18. Dezember 2024
​​  Civitavecchia - Raststätte Castagnolo/Pisa
 
259 km

Die Einreise dauerte vom Anlegen bis ich durch den Zoll war, etwa 2 Stunden. Wieder auf der Strada Statale 1 im Dunkeln noch bis Pisa auf den Rastplatz, hier gab's Pizza.

38Do, 19. Dezember 2024
Raststätte Castagnolo - Raststätte Illertal
 
694 km

Italien und das Tessin versteckten sich im Nebel oder direkt in den Wolken bei Nieselregen. Weiter in der Schweiz und in Österreich dann freundlich, aber im Allgäu Starkregen mit heftigen Sturmböen. Bäh. 

39Fr, 20. Dezember 2024
​​Raststätte Illertal - Berlin
 
687 km

Der einzige Stau der gesamten Reise dann ganz am Schluss auf dem Berliner Ring: "Planen Sie ca. 90 Minuten mehr ein." (radioeins) Ich bin dann in Ludwigsfelde abgebogen und über Zossen und die A13 nach Hause.

Dieselpreise

Deutschland

1,56 €

Österreich

1,54 €

Italien

1,72 €

Tunesien

2,205 TND

0,69 €
Kilometer
Auto




Rad
Fuß

6.115 km
157 km/Tag
101 h
61 km/h
39 km
56 km

Diesel

602 l
629 €
1,02 €/l
10,2 l/100 km

Fähren

​international

national


525 €

1 €

Maut

142 €

Parken

1 €

Übernachtungen

158 €
4 €/Nacht

Kultur

42 €

Währung

Tunesischer Dinar (1 TND = 1.000 Millimes)


100 TND = 31,26 €

Gesamtausgaben

1.498 €
38 €/Tag

Solarertrag

12.000 Wh

308 Wh/Tag